Beziehung und Sexualität


Sexualität gehört neben Essen, Trinken und Schlafen zu den elementaren Grundbedürfnissen des menschlichen Lebens. Kommt es in der Sexualität zu Problemen, beeinträchtigen diese die Lebensqualität erheblich. Dennoch sprechen Betroffene nur selten oder gar nicht über sexuelle Probleme. Die Ursachen hierfür können vielfältig sein.



Was sagt die Wissenschaft?

Eine deutsche Studie1 unter 85 Erwachsenen belegt, dass AI-Betroffene sowohl eine deutlich funktionale, als auch psychische Einschränkung ihres Sexuallebens haben. Frauen sind besonders stark betroffen.

Körperliche Beeinträchtigungen machen es schwieriger Geschlechtsverkehr zu haben und vermindern oft das sexuelle Verlangen und Vergnügen bei Betroffenen. Neben den Einschränkungen des Sexuallebens wurde bei Betroffenen in der Studie eine höhere Rate an Depressionen als in der Kontrollgruppe festgestellt. So zeigten fast 40% der Erkrankten eine depressive Symptomatik. Sexuelle Probleme können auch durch Depression oder eine konfliktreiche Partnerschaft ausgelöst werden.

Selbstbewusstsein entwickeln

Besonders am Anfang einer Partnerschaft ist es für Betroffene schwierig über ihre Erkrankung zu sprechen. Oft ist es Scham, die vor dem nächsten Schritt zurückschrecken lässt und es braucht Mut dem Partner zu sagen: „Ich habe eine entzündliche Erkrankung, die nicht ansteckend ist! Aber wenn ich Schübe habe, dann werde ich wahrscheinlich keine Lust auf Sex haben.“ Viele Betroffene haben gelernt, mit den Einschränkungen durch die Erkrankung zu leben, aber wenn der Partner überfordert reagiert, wird die Verunsicherung wieder größer. Auch beim Partner können sich Unsicherheiten einstellen. Man sollte nicht vergessen, dass sich Schwierigkeiten im Sexualleben auch bei gesunden Paaren einstellen können und, dass es viele Paare gibt, die auch mit Acne inversa ein gesundes und zufriedenes Sexualleben haben.

Gemeinsam ist man weniger allein
 

Wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist dem Partner von seiner Erkrankung zu erzählen, sollte jeder individuell entscheiden.

Es muss jedoch das Ziel sein, einen offenen Umgang damit zu finden, da nicht ausgesprochene Sorgen, Vorstellungen und Bedürfnisse zu Missverständnissen in der Partnerschaft führen können.

Nützliche Tipps im Umgang mit Intimität bei AI

  • Machen Sie eine Liste Ihrer sexuellen Wünsche und Gedanken. Dies kann helfen, sich über die eigenen Empfindungen und Befürchtungen klar zu werden – um diese dann Ihrem Partner gegenüber besser äußern zu können.
  • Lassen Sie sich bei Ihren Gedanken nicht von vermeintlichen «Normen» leiten: Es gibt keine Normen über die Quantität bzw. Qualität des Sexuallebens.
  • Achten Sie darauf, dass Sie beim Sortieren Ihrer Gedanken nicht in eine „Mängelliste“ verfallen. Heben Sie auch die angenehmen Situationen und Gefühle in Ihrem Sexualleben hervor.
  • Wählen Sie den richtigen Zeitpunkt und die passende Atmosphäre für ein solches Gespräch. Stehen Sie zu Ihren Gefühlen und reden Sie darüber, ohne den anderen für seine Haltung zu kritisieren. Achten Sie auf das Miteinander und geben Sie dem Partner die Möglichkeit, alles aus seiner oder Ihrer Sicht zu beschreiben.
  • Lassen Sie sich nicht entmutigen: Die sexuelle Erlebnisfähigkeit hängt davon ab, inwieweit es Ihnen gelingt, sich von vermeintlichen Vorgaben und allgemeinen Vorstellungen  zu lösen.